TikTok wird verdächtigt, persönliche Nutzerdaten von US-Kunden an die Unternehmenszentrale in China weiterzugeben. Hier soll der Zugriff auf sämtliche Informationen möglich sein. In einem Meeting erzählt ein Angestellter des TikTok-Betreibers Bytedance: „Alles wird in China eingesehen“. BuzzFeed News hat diese und mehr als 80 weitere Aufzeichnungen angesehen. Die Aufzeichnungen sind von September 2021 bis Januar 2022 datiert.
Weil die chinesische Zentrale des Unternehmens scheinbar uneingeschränkten Zugriff auf die Daten der US-Kunden hat, bestätigt sich wohl die Sorge der US-Regierung. Ein TikTok-Manager sagte unter Eid vor Gericht im Oktober 2021 aus, dass ein „weltbekanntes in den USA sitzendes Sicherheitsteam“ für die Analyse der Daten zuständig sei. Die neuen Erkenntnisse würden der Aussage vor Gericht widersprechen.
Es wird gemutmaßt, dass einige der chinesischen Mitarbeiter den Admin-Status genießen. Somit können sie sämtliche Daten einsehen, die durch TikTok gesammelt werden. Über eine Software können dann uneingeschränkt Informationen an die chinesische Zentrale gesendet werden.
Bereits 2019 wurde das Datensammelverhalten von TikTok durch die Regierung unter Trump untersucht. Man warf dem Unternehmen zum damaligen Zeitpunkt vor, dass Persönlichkeitsprofile an die chinesische Regierung weitergeleitet werden. Mit einer Executive Order wollte Ex-Präsident Trump die US-Zentrale von Bytedance abspalten und danach die Kundendaten auf US-Servern lagern. Hierbei hat man den Cloud-Anbieter Oracle als Plattform im Auge gehabt.
Dieses Szenario wird weiterhin in Betracht gezogen, da TikTok Oracle als Partner für die Datenspeicherung verwenden will. Dadurch sollen nur noch US-Mitarbeiter von Bytedance Zugriff auf US-Daten haben. Laut Betreiber lagern die Daten bereits in den USA jedoch mit einem Back-up in Singapur. Es kommt allerdings nicht darauf an, wo die Daten gelagert werden, sondern wer Zugriff auf diese hat.
Selbst wenn die Daten von China aus eingesehen werden können, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass die chinesische Regierung diese wiederum analysiert. Ausschließen sollte man das dennoch nicht. Klar ist aber, dass die Volksrepublik China inländische Unternehmen zumindest kontrollieren und bei Bedarf einschränken will.
TikTok-Mitarbeiter bestätigten BuzzFeed, dass Personen, die mit der chinesischen Regierung zusammenhängen, keinen Zugriff auf die Daten in den USA haben sollen. „Chinesische Regierungsbeauftragte dürfen nicht beitreten“. Diese Aussage wurde von einem anderen Mitarbeiter bestätigt. Das Team, welches USTS genannt wird, muss der chinesischen Zentrale weiterhin Bericht erstatten und genau diese Zentrale wurde mittlerweile zum Teil vom chinesischen Staat gekauft.