Facebook mit ein paar Klicks auf Entschädigung verklagen

Facebook mit ein paar Klicks auf Entschädigung verklagen

Wenn du vom Datenleck bei Facebook betroffen bist, kannst du dich als EU-Bürger einer Massenklage anschließen. Im Vordergrund steht aber nicht nur die Entschädigung an sich.

Datenleck bei Facebook - etwa 533 Millionen betroffen

Vor Kurzem wurde ein riesiges Datenleck bei Facebook bekannt, von dem etwa 533 Millionen Menschen betroffen sind. Aus diesem Grund gab die irische Bürgerrechtsorganisation „Digital Rights Ireland“ (DRI) bekannt, dass sie eine Massenklage gegen den Konzern starten. Man hofft dadurch, dass alle Betroffenen eine Entschädigung im Sinne der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) erhalten.

Es geht auch um die Botschaft

DRI schreibt auf der eigenen Website: „Entschädigung ist nicht das Einzige, was es wert macht, sich dieser Massenaktion anzuschließen. Es ist wichtig, eine Nachricht an große Datenverarbeiter zu senden, dass diese die gesetzlichen Bestimmungen einhalten müssen und dass ihnen Kosten entstehen, wenn sie dies nicht tun“.

Im Artikel 82 der DSGVO wird „Haftung und Recht auf Schadenersatz“ geregelt. Das bedeutet so viel wie, dass jede Person, der wegen eines Verstoßes gegen die DSGVO ein materieller oder immaterieller Schaden entstanden ist, einen Anspruch auf Schadensersatz durch den Verantwortlichen hat.

Betroffene können an Massenklage teilnehmen

Um abzuchecken, ob deine Telefonnummer vom Datenleck betroffen ist, kannst du auf die Website haveibeenpwned gehen. In das freie Feld gibst du deine Nummer im internationalen Format an (für Deutschland +49).

Wenn deine Nummer also bspw. „0179 1234 1234“ lautet, tippst du stattdessen ein: „+4917912341234“. Die Anführungsstriche lässt du natürlich weg. Falls deine Nummer vom Datenleck betroffen ist, kannst du einfach das Formular auf der DRI-Webseite aufrufen und dich eintragen, um an der Massenklage teilzunehmen.

Auch Politiker sind betroffen

Facebook kennt das Datenleck schon seit längerer Zeit, dennoch weigert sich das Unternehmen, die Betroffenen zu informieren. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sollen wohl schon über 9 Millionen Personen betroffen sein. Unter diesen befinden sich auch Bundestagsabgeordnete und Prominente. Neben der Telefonnummer wurden auch E-Mail-Adressen, Nutzernamen, Geschlecht, Stadt, Beruf, Land und Beziehungsstatus veröffentlicht.

Dem Onlinemedium TechCrunch sagte Facebook bezüglich der Massenklage Folgendes: „Wir verstehen die Sorgen der Menschen, deshalb verstärken wir weiterhin unsere Systeme, um das Scraping von Facebook ohne unsere Erlaubnis zu erschweren und die Menschen dahinter zu verfolgen. Wie Linkedin und Clubhouse gezeigt haben, kann kein Unternehmen Scraping vollständig eliminieren oder verhindern, dass solche Datensätze auftauchen.“

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