Der Begriff Digitalisierung bezeichnet ursprünglich das Umwandeln von analogen Werten in digitale Formate und ihre Verarbeitung oder Speicherung in einem digitaltechnischen System. Die Information liegt dabei zunächst in beliebiger analoger Form vor und wird dann über mehrere Stufen in ein digitales Signal umgewandelt.
Zunehmend wurde jedoch unter Digitalisierung auch die Erstellung primär digitaler Repräsentationen zum Beispiel durch Digitalkameras oder digitale Tonaufzeichnungssysteme verstanden. Die so gewonnenen Daten lassen sich informationstechnisch verarbeiten, ein Prinzip, das allen Erscheinungsformen der Digitalen Revolution und der Digitalen Transformation im Wirtschafts-, Gesellschafts-, Arbeits- und Privatleben zugrunde liegt.
Seit etwa 2013 wird – so zeigen Google–Suchanfragen – der Begriff der Digitalisierung in der deutschsprachigen medialen Öffentlichkeit[1] immer seltener im Sinne der ursprünglichen Bedeutung (Umwandlung von analogen in digitale Datenformate) verwendet, sondern fast ausschließlich (und zunehmend unbestimmt) im Sinne der umfassenden Megatrends[2] der digitalen Transformation und Durchdringung aller Bereiche von Wirtschaft, Staat, Gesellschaft und Alltag.
Dabei geht es um „die zielgerichtete Identifikation und das konsequente Ausschöpfen von Potentialen, die sich aus digitalen Technologien ergeben“.[3] Dort wird auch von „Digitalisierungsfähigkeit“ gesprochen, was wie viele andere Zusammensetzungen mit „Digitalisierung“ semantisch unsinnig ist.
Das Ziel aus der Sicht der Unternehmen betrachtet heißt Gewinnmaximierung. Die modernen Möglichkeiten der Vernetzung verbunden mit dem Austausch von Informationen zwischen Menschen, Maschinen (Robotern) und künstlicher Intelligenz vernichten Arbeitsplätze. Arbeitsaufgaben wie sie in der heutigen Arbeitswelt ausgeübt werden, werden nicht mehr benötigt.
Die Möglichkeit Arbeitsaufgaben kostengünstiger und schneller zu erledigen, sind durch den Einsatz digitaler Bausteine und künstlicher Intelligenz schier unbegrenzt.
Deshalb ist es richtig und dringend erforderlich, Geschäftsmodelle auf den Prüfstand zu stellen und sich auf die Suche nach neuen Geschäftsmodellen zu machen. Und hier tun sich besonderes die deutschen Unternehmen sehr schwer.
Es gibt sie auch heute noch – Politiker aus verschiedenen Parteien, die ein aufrichtiges Interesse haben, sich den zukünftigen Herausforderungen zu stellen.
Digitalisierung ohne politischen Konsens führt wahrscheinlich in die Katastrophe. Deshalb betrifft Digitalisierung uns alle – Bürger, Unternehmen und Politik.
Auszug aus dem Digital-Gipfel:
Der Digital-Gipfel (früher: Nationaler IT-Gipfel) und sein unterjähriger Prozess sind die zentrale Plattform für die Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft bei der Gestaltung des digitalen Wandels. Denn wir können die Chancen der Digitalisierung für Wirtschaft und Gesellschaft am besten nutzen, wenn alle Beteiligten gemeinsam an einem Strang ziehen.
Seit 2017 firmiert der Nationale-IT Gipfel als Digital-Gipfel. Er trägt damit der Tatsache Rechnung, dass die Digitalisierung nicht nur die Telekommunikationstechnologie, sondern Digitalisierung in ganzer Breite umfasst – von der Kultur- und Kreativwirtschaft bis zur Industrie 4.0.
Der diesjährige Digital-Gipfel fand am 28. und 29. Oktober 2019 in Dortmund (Messe Dortmund) statt. Schwerpunkt waren Digitale Plattformen.
Das detaillierte Programm finden Sie hier (PDF, 1 MB) (englische Version (PDF, 1 MB) und hier die Dortmund Declaration zum Digital-Gipfel 2019 (PDF, 80 KB).